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Website erstellen mit Baukasten-System: Der Vergleichstest

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 Fast alle Unternehmen und Selbstständige setzen heute auf eine eigene Website. Kein Wunder, schließlich suchen Kunden heute ganz selbstverständlich online nach Produkten und Anbietern von Dienstleistungen.

 

Kleine Firmen und Freelancer stellt dies jedoch vor eine Herausforderung: Wie erstellt man mit begrenztem Budget und ohne Vorwissen eine richtig gute, professionelle Website?

 

Die meisten kleinen Unternehmen setzen dafür heute auf Website-Baukästen. Mit den Systemen kann heute jeder eine hochwertige Homepage mit vielen Funktionen erstellen – und die Baukästen haben zwei Vorteile:

 

  • Sie sind günstig. Für viele kleine Firmen ist eine Webagentur einfach zu kostspielig.
  • Man benötigt kein Vorwissen. Anders als bei Content Management Systemen wie Wordpress funktioniert alles intuitiv.

 

Doch welcher Website-Baukästen ist die richtige Wahl für eure eigene Website? Wir haben fünf der bekanntesten Baukästen unter die Lupe genommen und für euch getestet!

Website-Baukästen im Vergleich

 

Eines vorweg: Alle getesteten Systeme haben uns gut gefallen und machen Spaß bei der Bedienung. Die Preisstruktur ist zudem bei allen Anbietern ähnlich. Die Pakete für professionelle Websites liegen zwischen 7 und 11 Euro. Bei Paketen mit integriertem Online-Shop werden ein paar Euro mehr fällig.

 

Mit einem professionellen Paket um die 9 Euro macht man daher bei keinem Anbieter etwas verkehrt, wie unser Test gezeigt hat. Als “Grundausstattung” solltet ihr vor allem darauf achten, dass eine Verschlüsselung mit SSL (bzw. HTTPS) inklusive ist, euch die Seite werbefrei zur Verfügung steht und ihr ein E-Mail-Konto nutzen könnt.

 

 Nun aber zu unserem Test:


JIMDO

 

Vorteile

  • Einfachste Bedienung im Test
  • Website-Erstellung mit Assistent
  • Professioneller Online-Shop
  • Modernes Design, mobil-optimiert
  • Sehr gute SEO-Funktionen (Suchmaschinenoptimierung)

 

Nachteile

  • Nur E-Mail-Support
  • Kein Coding möglich (für Programmierer)

 

 

Das Gesamtpaket von Jimdo hat uns sehr überzeugt. Bereits der Start funktioniert einfach: Jimdo stellt einige kurze Fragen und lernt die Ziele des Nutzers so kennen. Das geht schnell und erspart einem einiges an Arbeit, denn Jimdo bereitet die Website auf Basis der Antworten schon perfekt vor.

 

So haben wir am Anfang nicht einfach ein leeres Template, sondern bereits einige Unterseiten (die zur Branche passen) sowie Fotos und Texte, die wir nur noch anpassen müssen. Wer möchte, kann sogar eigene Social-Media-Profile verbinden und vorhandene Bilder von dort werden direkt übernommen.

 

Dank vieler einfach verständlicher Funktionen fällt dann auch die Gestaltung leicht. Der Editor lässt einen die Seite relativ frei nach den eigenen Vorstellungen umbauen. Dafür fügt man einfach neue “Blöcke” ein oder gestaltet sie um. Dabei helfen tolle Features, die es bei anderen Baukästen so nicht gibt – zum Beispiel die Farbpaletten oder die Gratis-Bilderbibliothek. Weitere Pluspunkte sind das einfache Shop-System, die automatische SEO und die perfekte Optimierung für Smartphones.

 

Was man als kleine Einschränkung wissen sollte: Jimdo bietet Support ausschließlich per E-Mail an. Allerdings erhält man fix eine kompetente Antwort. Und die Mitarbeiter nehmen sich die Zeit, persönlich einen Blick auf die eigene Website zu werfen. So ist die Unterstützung per Mail vielleicht sogar angenehmer, als Warteschleife und Telefongespräch.

 

Insgesamt ist Jimdo für uns der Testsieger, da das System kaum Schwächen hat, uns aber mit jeder Menge Stärken überzeugen konnte.


WIX

 

Vorteile

  • Schöne Designs
  • Top ausgestatteter Editor
  • Viel Gestaltungsfreiheit

 

Nachteile

  • Design-”Fallen” durch viele Freiheiten
  • Nur zwei Navigationsebenen

 

 

In den letzten Jahren wurde der Baukasten des israelischen Anbieters Wix super weiterentwickelt. Daher soll das System in unserem Test natürlich nicht fehlen. Was überzeugt, ist vor allem die große Freiheit: Sobald man sich angemeldet und ein Template ausgewählt hat, kann man die Elemente auf der eigenen Website sehr frei bewegen und die Seiten wunderbar individuell gestalten.

 

Allerdings kann diese Flexibilität auch zur Herausforderung werden. Wer eine gut strukturierte Website erstellen möchte, sollte genau darauf achten, nicht den Überblick zu verlieren.

 

Schön sind wiederum die einfach zu bedienenden Funktionen und die Templates bei Wix. Hier bleiben wenig Wünsche offen, für fast jede Branche haben wir ein passendes Layout gefunden. Zwei Einschränkungen sind uns in punkto Design jedoch aufgefallen: 

 

Zum einen ist ein Wechsel des Templates nicht ohne Weiteres möglich. Das ist schade, vor allem, weil Wix eigentlich viele hochwertige Templates anbietet. Zum anderen ist die Navigation auf zwei Ebenen beschränkt. Wer weiter wachsen oder eine Website mit etwas mehr Inhalt anlegen möchte, bekommt dadurch Probleme – oder eine sehr lange Navigation.

 

Insgesamt bietet Wix inzwischen einen ausgereiften Baukasten an, der wirklich Spaß macht. Besonders für alle, die ein Händchen für Webdesign und ein Wenig Erfahrung haben, ist Wix eine gute Alternative. Die Gestaltungsfreiheit kann jedoch auch schnell etwas “tricky” werden – hier hätten wir uns ein wenig mehr Orientierungshilfe gewünscht.


 WEEBLY

 

Vorteile

  • Einfach zu bedienender Editor
  • Intuitives Drag’n’Drop-System für Elemente
  • Eigenes Coding für Profis möglich
  • Mobil-optimiert

 

Nachteile

  • Funktionen und Menü nicht vollständig auf Deutsch
  • Editor etwas behäbig
  • Teils kleinteilige Menüführung mit vielen Funktionen

 

 

Zum Start entscheidet man sich bei Weebly für ein Design. So hat man gleich zu Beginn ein “Grundgerüst” der eigenen Website mit Bildern und Texten, die dann mit eigenen zu ersetzen sind. Das macht den Anfang leicht – leider sind die Texte (und auch Seitenbezeichnungen) jedoch auf Englisch. So muss man genau darauf achten, wirklich jeden Text und jeden Seitennamen zu wechseln oder zu übersetzen.

 

Das Drag’n’Drop-System (man zieht Elemente einfach an die gewünschte Stelle) hat uns an sich gut gefallen. Es Bedarf jedoch etwas Übung, um zum Beispiel Buttons wirklich an die gewünschte Stelle zu bekommen und die Seite so sauber zu strukturieren. Auch macht die Fülle an Optionen und (Unter-)Menüs die Orientierung manchmal schwierig.

 

Ähnlich wie bei Jimdo zeigt Weebly uns zum Start die “ersten Schritte” an, sodass man als Nutzer weiß, was zu tun ist. Etwas Überarbeitung könnte dabei die Sprache im System vertragen. Einige holprige Sätze oder Tippfehler im Menü trüben den Eindruck bei der Bedienung – machen das Ergebnis am Ende aber natürlich nicht schlechter.

 

Generell ist Weebly ein guter Website-Baukasten, der an einigen Stellen jedoch leicht unausgereift wirkt.


STRATO

 

Vorteile

  • Einfaches System im simplen Look
  • Responsive Templates
  • Viele (Standart-)Funktionen 

 

Nachteile

  • Keine kostenlose Version zum Testen auswählbar
  • Etwas starre Designs
  • “Schwerfälliger” Baukasten
  • Extra Einrichtungsgebühr

 

 

Für die Schritte bis zur eigenen Website benötigt man bei Strato ein wenig Geduld. Zunächst klickt man sich durch verschiedene Menüs mit allerlei Zusatzprodukten – hier hätten wir uns etwas mehr Übersichtlichkeit und einen schlankeren Prozess gewünscht.

 

Gelangt man nach Auswahl der richtigen Produkte sowie der Registrierung dann beim Editor, fällt die einfache Bedienbarkeit positiv auf. Schon nach kurzer Zeit kommt einem die Menüführung gewohnt vor und gesuchte Funktionen finden sich meist auf Anhieb.

 

Allerdings wirken die Möglichkeiten, die Seite zu gestalten und das Template nach den eigenen Vorstellungen anzupassen, etwas eingeschränkt. Auch die Optik des Baukastens selbst ist leicht antiquiert, was nach unser Meinung zu Kosten des Spaßfaktors geht.

 

Besonders schade ist leider, dass Strato keine kostenlose Version zum Testen anbietet. Die auf 30 Tage beschränkte Geld-zurück-Garantie sei erwähnt – die Konkurrenz ist hier jedoch einfach kundenfreundlicher.

 

 

Zusammenfassend bietet Strato einen soliden Baukasten, mit dem sich durchaus moderne Websites erstellen lassen. Man erkennt jedoch, dass Stratos Fokus nicht (nur) auf dem Baukasten-System liegt, sondern eher auf einer Vielzahl von Lösungen wie für Hosting, Cloud Speicher, Online Tools usw.


SQUARESPACE

 

Vorteile

  • Moderne Templates
  • Viele Designmöglichkeiten
  • Mobil-optimiert
  • Übersichtlicher Editor

 

Nachteile

  • Keine kostenlose Version
  • Begrenzter deutscher Support
  • Keine Domains mit .de, .ch oder .at buchbar

 

 

Zum Start wählt man in der deutschen Version von Squarespace ein Template aus, erstellt ein Konto und ist dann praktisch bereits schon dabei, die eigene Website zu gestalten. In der englischen Version konnten wir uns hingegen für “Start mit Fragen” oder “Start mit Template” entscheiden – offenbar testet Squarespace aktuell verschiedene Wege.

 

Uns gefällt, dass man mit Squarespace schnell im Gestaltungsprozess ist und theoretisch bereits nach ca. 20 Minuten eine weitgehend fertige Website hat. Die eigene Website bearbeitet man per Drag’n’Drop, was nach etwas Ausprobieren auch flüssig funktioniert. Und dank der hochwertigen Templates lässt sich so eine schöne, professionell aussehende Website bauen.

 

Was die Bewertung etwas schmälert: Aktuell bietet Squarespace leider nur englischen Support an. Erfahrungsgemäß kommt jedoch irgendwann der Punkt, wo man ein wenig Unterstützung gebrauchen könnte – nicht immer können Hilfeseiten bei Problemen helfen.

 

Ebenso bietet Squarespace keine Domains mit den “deutschsprachigen” Endungen .de, .ch und .at an, was für die meisten Unternehmen und Projekte jedoch Voraussetzung für die eigene Website sein dürfte.

 

 

Insgesamt ist unser Eindruck vom Baukasten-System jedoch sehr positiv: Mit Squarespace lassen sich moderne und stimmige Websites erstellen und die Bedienung funktioniert intuitiv.


Fazit

 

Die Website-Baukästen von Jimdo, Weebly, Strato und Squarespace gehören zu den Top-Produkten, die aktuell auf dem Markt verfügbar sind. So konnten uns auch alle fünf Systeme insgesamt überzeugen: Mit jedem Baukasten konnten wir ohne große Probleme eine richtig schöne Website erstellen.

 

Jede der Lösungen hat jedoch auch Einschränkungen. Am besten gefallen haben uns Jimdo und Squarespace. Vor allem, da wirklich keinerlei Vorwissen notwendig ist und beide Baukästen sehr durchdacht sind. Unterm Strich hat letztlich Jimdo die Nase vorn.